Die Tuberkulose (TBC) während der Schwangerschaft kann erhebliche Risiken für die Gesundheit von Mutter und Kind mit sich bringen. Insbesondere kann TBC in der Schwangerschaft das Risiko für Fehlgeburten, Frühgeburten, niedriges Geburtsgewicht sowie den Verlust des Neugeborenen erhöhen. Darüber hinaus kann sie bei der werdenden Mutter zu Infektionen, Lungenentzündung oder postpartalen Blutungen führen. Daher ist eine rasche und angemessene Behandlung bei einer Tuberkulosediagnose während der Schwangerschaft von höchster Bedeutung, um sowohl die Mutter als auch das Baby zu schützen. Obwohl Tuberkulose an sich kein absolutes Hindernis für eine Schwangerschaft darstellt, erfordert sie eine effektive Kontrolle und Therapie.

Was ist Tuberkulose und wie kommt es in der Schwangerschaft zur Ansteckung?

Tuberkulose (TB) ist eine ansteckende Erkrankung, die durch das Bakterium Mycobacterium tuberculosis hervorgerufen wird. Meistens betrifft die Infektion die Lungen, kann sich jedoch auch auf andere Organe ausbreiten. Die Übertragung erfolgt über Tröpfchen, die beim Husten, Niesen oder Sprechen von Personen mit aktiver TBC freiwerden und eingeatmet werden. Während der Schwangerschaft verändert sich das Immunsystem, was das Risiko einer aktiven TB-Infektion erhöht – eine Situation, die ernsthafte Auswirkungen auf die Gesundheit von Mutter und Kind haben kann.

Auswirkungen auf die mütterliche Gesundheit:

  • Anämie
  • Präeklampsie
  • Postpartale Blutung
  • Verzögerte Diagnosestellung

Auswirkungen auf die kindliche Gesundheit:

  • Risiko einer angeborenen Tuberkulose
  • Ansteckungsgefahr während der Geburt
  • Frühgeburt
  • Niedriges Geburtsgewicht
  • Perinatale Mortalität

Aufgrund der Veränderungen im Immunsystem ist während der Schwangerschaft eine besondere Aufmerksamkeit gegenüber TBC geboten. Bei Schwangeren mit hohem TB-Risiko, etwa HIV-positiven Frauen oder solchen mit Kontakt zu TB-Patienten, wird dringend eine TB-Früherkennung empfohlen. Um eine späte Diagnosestellung zu verhindern, ist es wichtig, Symptome und Anzeichen einer Tuberkulose zu kennen. Mit den für die Schwangerschaft als sicher geltenden Erstlinien-TB-Medikamenten lässt sich das Risiko für Mutter und Baby senken, sofern die Behandlung zügig eingeleitet wird.

Welche Risiken birgt unbehandelte Tuberkulose bei Schwangeren?

Unbehandelte Tuberkulose (TB) birgt in der Schwangerschaft gravierende gesundheitliche Folgen für Mutter und Kind. Da das Immunsystem werdender Mütter geschwächt sein kann, kann sich die Infektion schneller ausbreiten. Eine Nicht-Behandlung bei diagnostizierter TBC führt zu einer erhöhten Komplikationswahrscheinlichkeit.

Risiken für die Mutter:

  • Erhöhtes Sterberisiko
  • Anämie
  • Postpartale Komplikationen

Risiken für das Baby:

  • Fehl- oder Totgeburt
  • Frühgeburt
  • Niedriges Geburtsgewicht
  • Angeborene Tuberkulose

Die zeitnahe Erkennung und Therapie der Tuberkulose während der Schwangerschaft ist von zentraler Bedeutung, um die Gesundheit der Mutter zu schützen und die optimale Entwicklung des Fötus zu gewährleisten. Eine frühe Diagnose und eine passend angepasste Behandlung reduzieren das Risiko von Komplikationen vor und nach der Geburt deutlich.

Wie beeinflusst Tuberkulose die fetale Entwicklung und die Gesundheit des Neugeborenen?

Während der Schwangerschaft kann Tuberkulose (Verbrauch: TBC) nicht nur die Mutter gefährden, sondern auch schwerwiegende Auswirkungen auf die fetale Entwicklung und die Gesundheit des Neugeborenen haben. Bei verspäteter Diagnose oder fehlender Behandlung erhöhen sich die Risiken:

  • Niedriges Geburtsgewicht
  • Frühgeburt
  • Angeborene (kongenitale) TB
  • Neugeborenensterblichkeit
  • Fehlgeburten

Aktive TB-Infektionen bei Schwangeren können das Bakterium über die Plazenta auf den Fötus übertragen und so eine seltene, jedoch gefährliche Form der angeborenen TBC verursachen. Außerdem steigt bei unbehandelter Tuberkulose das Risiko von Komplikationen in der Zeit nach der Geburt, was sich negativ auf die Genesung von Mutter und Kind auswirken kann. Eine frühe Diagnose und eine geeignete Therapie sind daher essenziell.

Welche Screeningmethoden werden bei schwangeren Frauen zur Erkennung von Tuberkulose empfohlen?

Ein rechtzeitiges Tuberkulose-Screening bei Schwangeren ist entscheidend, um Mutter und Kind vor gesundheitlichen Risiken zu schützen. Durch frühzeitige Erkennung und Kontrolle lassen sich die Konsequenzen einer TB-Infektion minimieren. Bei der Wahl geeigneter Screeningmethoden ist stets die Gesundheitslage der Schwangeren, die lokale Verbreitung der Erkrankung sowie das Vorliegen weiterer Risikofaktoren (z. B. HIV) zu berücksichtigen.

Empfohlene Methoden zum TB-Screening:

  • Symptomerfassung
  • Tuberkulin-Hauttest (THT)
  • Interferon-Gamma-Freisetzungstests (IGRA)
  • Röntgenuntersuchung des Brustkorbs
  • Sputumuntersuchung
  • Molekulare Testverfahren

Insbesondere HIV-positive Schwangere sollten bei jedem Arztbesuch auf TB-Symptome getestet werden. Die Röntgendiagnostik wird im Regelfall nur bei Verdacht auf aktive TB und wenn andere Tests nicht ausreichen, eingesetzt. Der IGRA-Test (z. B. Quantiferon-TB Gold) liefert insbesondere bei zuvor BCG-geimpften Personen verlässlichere Ergebnisse.

Wie wird Tuberkulose während der Schwangerschaft behandelt?

Eine Behandlung der Tuberkulose (TB) in der Schwangerschaft dient sowohl dem Schutz der mütterlichen Gesundheit als auch der des Kindes. Je nachdem, ob eine latente (inaktive) oder eine aktive Form von TB vorliegt, unterscheiden sich die Therapiestrategien. Bei latenter Tuberkulose (LTBI) wird die Behandlung teils auf die Zeit nach der Geburt verschoben. Ist jedoch das Risiko für eine Progression zur aktiven TB hoch, kann eine Behandlung bereits während der Schwangerschaft erforderlich sein.

Behandlungsoptionen bei latenter TB:

  • Isoniazid (INH) Monotherapie: 6–9 Monate tägliche Einnahme
  • Isoniazid + Rifampicin (RIF) Kombination: 3 Monate tägliche Einnahme

Rifapentin (3HP) wird aufgrund unzureichender Datenlage während der Schwangerschaft nicht empfohlen.

Behandlung aktiver TB in der Schwangerschaft

Bei aktiver TB ist ein unverzüglicher Therapiebeginn unverzichtbar. Das Standardbehandlungsschema umfasst eine Initial- und eine Erhaltungsphase.

  • Initialphase: Über 2 Monate tägliche Einnahme von INH, RIF und Ethambutol (EMB)
  • Erhaltungsphase: Über 7 Monate, entweder 2× wöchentlich oder täglich INH und RIF

Pirazinamid (PZA) wird aufgrund begrenzter Sicherheitsdaten während der Schwangerschaft üblicherweise nicht verwendet. Streptomycin und andere Aminoglykoside sind wegen des Risikos von Hörschäden beim Fötus kontraindiziert.

Während der Therapie können Nebenwirkungen wie Lebertoxizität, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen und dunkler Urin auftreten. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen helfen, mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen.

Stillen
Mütter, die während der Schwangerschaft gegen TB behandelt werden, können ihr Kind weiter stillen. Da nur geringe Medikamentenmengen in die Muttermilch übergehen, ist die Sicherheit für das Kind weitgehend gegeben. Eine vorsorgliche Behandlung des Babys (Prophylaxe) bleibt jedoch wichtig, da das Stillen alleine keinen vollständigen Schutz vor TB bietet. Mütter, die Isoniazid einnehmen, sollten zur Vorbeugung gegen Nervenschäden Vitamin B6 (Pyridoxin) supplementieren.

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