Im Verlauf einer Infertilität (Unfruchtbarkeit), bei der viele Einzelpersonen oder Paare davon träumen, Eltern zu werden, erleben sie häufig eine sowohl körperlich als auch emotional anspruchsvolle Reise. In diesem Prozess ist die detaillierte Untersuchung der Gebärmutter und des umliegenden Gewebes ein sehr wichtiger Schritt. Genau hier kommt die sogenannte „Sonohisterografie“ zum Einsatz – ein Untersuchungsverfahren, das besonders zur Darstellung des Gebärmutterinnenraums bevorzugt wird, den Patientinnen in der Regel ein komfortables Erlebnis bietet und vor allem zur frühen Erkennung möglicher Probleme beiträgt. Das eindeutige Erkennen verschiedener Zustände wie Polypen, Myomen oder Verwachsungen (Adhäsionen) in der Gebärmutter kann die Effektivität des Behandlungsprozesses erhöhen und die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft positiv beeinflussen.

Wofür wird die Sonohisterografie eingesetzt?

Die Sonohisterografie ist eine Ultraschalluntersuchung, die durchgeführt wird, um die Gebärmutterhöhle deutlicher sichtbar zu machen. Auf dem Gebiet der Frauengesundheit spielt sie besonders für Personen, die Schwierigkeiten haben, schwanger zu werden, in Diagnose- und Behandlungsphasen eine wichtige Rolle. Bei der konventionellen Ultraschalluntersuchung lässt sich manchmal kein ausreichend detailliertes Bild der Gebärmutterhöhle gewinnen. Kleine Polypen, submuköse Myome oder Verwachsungen an der Innenwand können bei einer normalen Ultraschalluntersuchung übersehen werden. Durch die bei der Sonohisterografie in die Gebärmutter eingebrachte Flüssigkeit werden jedoch die beiden Wände der Gebärmutterhöhle voneinander getrennt, sodass eventuelle Veränderungen deutlich zum Vorschein kommen.

Der Hauptgrund, warum diese Methode in der Infertilitätsdiagnostik verbreitet eingesetzt wird, liegt in der detaillierten Darstellung. Werden angeborene Fehlbildungen oder nachträglich entstandene strukturelle Probleme in der Gebärmutter festgestellt, können die nächsten Schritte in Bezug auf die Fortpflanzungsgesundheit gezielter geplant werden. Insbesondere das Erkennen von Zuständen, die ein Einnisten (Implantation) des Embryos erschweren könnten, ist sehr wertvoll, um die Chance auf eine Schwangerschaft zu erhöhen.

Die Sonohisterografie kann meist schnell und für die Patientin komfortabel durchgeführt werden. Zwar beantwortet diese Untersuchung nicht vollständig die Frage „Sind meine Eileiter (Tuben) durchgängig?“, doch es existieren angepasste Formen, bei denen unter bestimmten Voraussetzungen auch die Durchgängigkeit der Eileiter überprüft werden kann. So lassen sich sowohl die Gebärmutterhöhle als auch der Zustand der Eileiter beurteilen und ein umfassenderer Ansatz wird ermöglicht. Darüber hinaus ist sie, weil keine Strahlenbelastung auftritt, auch bei wiederholter Anwendung eine sichere Option.

Wie wird die Sonohisterografie durchgeführt?

Für die detaillierte Darstellung der Gebärmutterhöhle wird die Sonohisterografie üblicherweise nach Ende der Menstruation durchgeführt. Denn in dieser Phase ist die Gebärmutterschleimhaut am dünnsten und somit am besten erkennbar. Die grundlegenden Schritte der Untersuchung lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:

  • Zunächst werden Sie gebeten, in bequemer gynäkologischer Untersuchungsposition Platz zu nehmen.
  • Bevor die schmale Ultraschallsonde in die Vagina eingeführt wird, erfolgt in der Regel eine äußere Reinigung.
  • Mithilfe eines Spekulums wird die Vagina leicht geöffnet und der Gebärmutterhals sichtbar gemacht.
  • Über den Gebärmutterhals wird ein dünner, weicher Katheter in die Gebärmutterhöhle eingeführt.
  • Anschließend wird das Spekulum entfernt und die Ultraschallsonde in die Vagina eingeführt.
  • Nun wird langsam sterile Flüssigkeit über den Katheter verabreicht.
  • Dabei erscheint die durch die Flüssigkeit geweitete Gebärmutterhöhle deutlich auf dem Ultraschallbildschirm.

Die gesamte Prozedur dauert in der Regel 15–20 Minuten. Währenddessen kann ein leichter Druck oder ein krampfartiges Ziehen verspürt werden, das an Menstruationsbeschwerden erinnert. Die meisten Patientinnen empfinden dies jedoch als tolerierbar. Manche nehmen vorsorglich ein leichtes Schmerzmittel ein. Die in die Gebärmutter eingebrachte Flüssigkeit ist üblicherweise eine sterile Kochsalzlösung, die nach Abschluss der Untersuchung von selbst wieder abläuft. Da die Sonohisterografie ohne Anästhesie in einer Praxis durchgeführt werden kann, ist sie zudem eine sehr praktische Methode.

In welchen Fällen wird die Sonohisterografie bevorzugt?

Im Rahmen einer Infertilitätsabklärung kann die Sonohisterografie aus vielfältigen Gründen zum Einsatz kommen, beispielsweise:

  • Bei Verdacht auf Polypen in der Gebärmutter. Diese kleinen Gewebewucherungen an der Gebärmutterwand können mitunter starke Blutungen und Schwierigkeiten bei der Empfängnis verursachen.
  • Zur Erkennung von Myomen oder zur Beurteilung ihrer Größe und Lage. Speziell submuköse Myome, die in Richtung Gebärmutterhöhle wachsen, können die Chance auf eine Schwangerschaft beeinträchtigen.
  • Wenn Verwachsungen (Synechien) in der Gebärmutter vermutet werden. Vorangegangene Ausschabungen oder Infektionen können zu solchen Adhäsionen führen.
  • Bei angeborenen Fehlbildungen der Gebärmutter (z. B. Septum- oder Bikornuat-Uterus), die einer genaueren Untersuchung bedürfen.
  • Zur Abklärung von wiederholten Fehlgeburten, um mögliche strukturelle Probleme in der Gebärmutter festzustellen.

Die Sonohisterografie ist ein wichtiges Hilfsmittel bei der Diagnose und Verlaufskontrolle solcher Probleme. Außerdem können einige Fachleute, die auch die Durchgängigkeit der Eileiter beurteilen möchten, der sterilen Flüssigkeit Luftbläschen oder spezielle Kontrastmittel hinzufügen, um den Fluss durch die Eileiter zu beobachten. Dadurch lässt sich klären, ob es Verengungen gibt oder sich Flüssigkeit in der Gebärmutter ansammelt. Soll primär die Durchgängigkeit der Eileiter überprüft werden, kommen jedoch häufig andere Verfahren (z. B. HSG) zum Einsatz. Dennoch ist die Sonohisterografie, wenn es um eine detaillierte Darstellung der Gebärmutterschleimhaut geht, oft das erste Mittel der Wahl.

Welche Vorteile bietet die Sonohisterografie?

Die meisten Frauen wünschen sich im Rahmen der Abklärung von Infertilität eine Methode, die möglichst wenig Beschwerden verursacht und gleichzeitig viele Informationen liefert. Zu den herausragenden Vorteilen der Sonohisterografie zählen:

  • Keine Strahlenbelastung, daher ist sie auch bei mehrmaliger Durchführung unbedenklich.
  • Dank der Flüssigkeit wird der Gebärmutterinnenraum klar abgebildet, sodass sogar kleine Veränderungen leicht entdeckt werden können.
  • Eine Anästhesie ist nicht erforderlich, sodass die Untersuchung in der Praxis erfolgen kann. Ein Krankenhausaufenthalt oder eine umfangreiche Vorbereitung entfallen.
  • Die Untersuchung dauert meist nur kurz und ist für die Patientin recht komfortabel. Das Schmerzempfinden ist in der Regel minimal.
  • Die Kosten sind relativ gering, was im Hinblick auf die Diagnose- und Behandlungsplanung eine erhebliche Erleichterung bietet.
  • Unter bestimmten Bedingungen kann sie auch Hinweise zur Durchgängigkeit der Eileiter liefern.
  • Die während der Untersuchung erzielten Bilder lassen sich speichern und bei Bedarf mit anderen Spezialisten teilen oder erneut auswerten.

Darüber hinaus ermöglicht die Sonohisterografie eine sehr detaillierte Fokussierung auf die Gebärmutterschleimhaut im Vergleich zu ähnlichen Verfahren. So können selbst kleine Tumoren oder feine Verwachsungen von Fachkräften leicht erkannt werden.

Was empfindet man während und nach der Sonohisterografie?

In der Regel sind während dieser Untersuchung keine größeren Schmerzen zu erwarten. Wenn die Flüssigkeit in die Gebärmutter geleitet wird, kann ein leichtes Druckgefühl entstehen und kurzfristig krampfartige Beschwerden auftreten, ähnlich wie bei Menstruationsschmerzen. Manche Frauen beschreiben dies als ein „leichteres Ziehen im Unterbauch“. Dieses Gefühl rührt von der vorübergehenden Dehnung der Gebärmutter durch die Flüssigkeit her. Häufig klingt das Ziehen jedoch ab, sobald die Untersuchung beendet ist.

Nach dem Eingriff kann es zu einem leichten Ausfluss kommen, bei dem es sich um die verwendete Flüssigkeit handelt, die aus der Gebärmutter und der Vagina abfließt. In der Regel können Sie am selben Tag wieder Ihren gewohnten Aktivitäten nachgehen. Nur in seltenen Fällen tritt eine leichte Schmierblutung auf, bei der meist ein Slipeinlagengebrauch ausreicht. Starke Beschwerden wie Müdigkeit, Schwäche oder Fieber sind äußerst selten. Sollten jedoch in den Stunden oder wenigen Tagen nach dem Eingriff anhaltende starke Schmerzen oder starke Blutungen auftreten, ist es wichtig, unverzüglich ärztlichen Rat einzuholen.

Einige Patientinnen wählen, wenn sie ängstlich sind oder bei vorherigen Untersuchungen Schmerzen hatten, die Einnahme eines leichten Schmerzmittels, um den Eingriff entspannter zu erleben. Aber in den meisten Fällen ist die Sonohisterografie kurz, unkompliziert und wird von den meisten Frauen gut toleriert.

Was unterscheidet die Sonohisterografie von anderen Methoden?

Zur Untersuchung von Gebärmutter und Eileitern können verschiedene Methoden eingesetzt werden. Welche ausgewählt wird, hängt in erster Linie davon ab, was genau untersucht werden soll und welchen gesundheitlichen Zustand die Patientin aufweist. Grundsätzlich sind drei Methoden zu erwähnen: Sonohisterografie, Hysterosalpingografie (HSG) und Hysteroskopie.

  • Bei der HSG werden Gebärmutter und Eileiter mithilfe einer Röntgenaufnahme dargestellt. Durch ein röntgendichtes Kontrastmittel lässt sich feststellen, ob die Eileiter durchgängig sind, und auch die Gebärmutterform kann beurteilt werden. Hierbei besteht allerdings eine Strahlenbelastung, und Details im Inneren der Gebärmutter sind möglicherweise weniger deutlich sichtbar als bei der Sonohisterografie.
  • Die Hysteroskopie ist ein Verfahren, bei dem mithilfe einer speziellen Kamera direkt in die Gebärmutterhöhle geschaut wird. Dies erlaubt eine unmittelbare Sicht und macht bei Bedarf gleichzeitig eine Behandlung möglich (z. B. Entfernung von Polypen oder Beseitigung von Verwachsungen). Allerdings ist dieser Eingriff invasiver und erfordert oft eine Betäubung.
  • Die Sonohisterografie wiederum gilt als schonender Eingriff. Sie ermöglicht eine detaillierte Untersuchung des Gebärmutterinnenraums ohne Strahlenbelastung. Die Untersuchung ist kurz, für die Patientin relativ angenehm und kommt in vielen Fällen ohne einen OP-Saal aus.

Alle drei Methoden haben ihre jeweiligen Vor- und Nachteile. Bei einer Infertilitätsabklärung, bei der es vorrangig um eine genaue Sicht auf die Gebärmutterschleimhaut geht, wird häufig zunächst die Sonohisterografie genutzt. Falls ein Verdacht auf Eileiterprobleme besteht, kann eine HSG oder im Bedarfsfall eine genauere Untersuchung folgen. Bei größeren oder verdächtigen Befunden kann eine Hysteroskopie zum Einsatz kommen, um gleichzeitig diagnostisch und therapeutisch vorzugehen.

Wie werden die Ergebnisse der Sonohisterografie bewertet?

Die während der Untersuchung gewonnenen Bilder werden sofort auf dem Monitor betrachtet und oft noch während des Eingriffs erläutert. Werden dabei auffällige Strukturen wie Polypen, Myome oder Verwachsungen entdeckt, dokumentiert die behandelnde Fachkraft diese Befunde. Anschließend können diese Bilder einer detaillierteren Auswertung unterzogen werden, gegebenenfalls unter Einbeziehung weiterer Spezialistinnen oder Spezialisten.

Bei einer unauffälligen Sonohisterografie ist der Gebärmutterinnenraum gleichmäßig geformt, die Wände erscheinen symmetrisch und die Endometrium-Schicht (Gebärmutterschleimhaut) wird als feine Linie abgebildet. Zudem sollte sich die Flüssigkeit gleichmäßig in der Gebärmutterhöhle verteilen. Führt eine auffällige Stelle dazu, dass die Flüssigkeit nicht ungehindert fließt, oder wird eine ungewöhnliche Struktur entdeckt, kann dies auf ein Gebärmutterproblem hindeuten. Um eine gesicherte Diagnose zu stellen, sind manchmal weitere Ultraschalluntersuchungen oder zusätzliche Verfahren (z. B. Hysteroskopie) nötig.

In manchen Fällen lässt sich nach der Sonohisterografie bereits ein Behandlungsplan erstellen. So kann beispielsweise bei der Diagnose eines Polypen in der Gebärmutter dessen Größe und Lage entscheidend sein. Handelt es sich um kleine Polypen, wird häufig die sofortige Entfernung vorgeschlagen. Ähnlich verhält es sich mit submukösen Myomen, bei denen die Größe und Position über einen chirurgischen Eingriff entscheiden können. Wird eine angeborene Fehlbildung der Gebärmutter festgestellt, wird über eine mögliche operative Korrektur diskutiert. All diese Schritte lassen sich anhand der bei der Sonohisterografie gewonnenen Erkenntnisse gezielter planen.

Für wen ist die Sonohisterografie nicht geeignet?

Wie bei jeder medizinischen Untersuchung gibt es auch für die Sonohisterografie bestimmte Kontraindikationen. Liegt eine akute Vaginalblutung oder eine ausgeprägte Entzündung beziehungsweise Infektion vor, sollte der Eingriff verschoben werden. Besonders bei akuten Infektionen der Gebärmutter oder der Eileiter könnte die Einbringung von Flüssigkeit das Risiko einer Ausbreitung der Entzündung erhöhen. In einem solchen Fall muss die Infektion zunächst behandelt werden.

Auch bei einem möglichen Schwangerschaftsverdacht wird von einer Sonohisterografie abgeraten. Denn sollte eine unerkannte Frühschwangerschaft bestehen, könnten durch das Einleiten der Flüssigkeit unerwünschte Komplikationen auftreten. Aus diesem Grund wird normalerweise der Menstruationszyklus genau beobachtet und durch entsprechende Tests sichergestellt, dass keine Schwangerschaft vorliegt. Liegen erhebliche anatomische Probleme am Gebärmutterhals oder starke Verengungen (Zervixstenosen) vor, kann das Einführen des Katheters erschwert sein; dann können andere, spezialisierte Eingriffe erforderlich werden.

Worauf sollte man nach der Sonohisterografie achten?

Nach dem Eingriff können leichte Krämpfe oder ein Ziehen noch anhalten. Es ist daher ratsam, am selben Tag auf intensive körperliche Aktivitäten oder schwere Arbeiten zu verzichten. Eine kurze Ruhepause hilft dabei, die Beschwerden abklingen zu lassen. Bei stärkeren Schmerzen empfiehlt es sich, ärztlichen Rat einzuholen, um gegebenenfalls ein mildes Schmerzmittel einzusetzen.

Außerdem sollte auf Hygiene geachtet werden. Obwohl ausschließlich steriles Material verwendet wird, ist das Risiko einer Infektion nie vollständig auszuschließen. Kommt es zu starkem Ausfluss, unangenehmem Geruch oder Fieber, sollte umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Ein kurzzeitiges, leichtes Bluten in Form von rosafarbenem oder bräunlichem Ausfluss ist hingegen normal.

Wurde im Rahmen der Untersuchung auch die Durchgängigkeit der Eileiter bewertet, können sich danach leichte Blähungen oder Veränderungen in der Darmaktivität zeigen. Dies steht meist im Zusammenhang mit Luftbläschen und verschwindet in der Regel nach einigen Stunden. Im Allgemeinen ist die Rückkehr in den Alltag problemlos möglich. Viele Patientinnen können nach dem Eingriff unmittelbar ihren gewohnten Verpflichtungen oder ihrer Arbeit nachgehen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

2nd Opinion
Phone
WhatsApp
WhatsApp
Phone
2nd Opinion