Die Hormonspirale ist ein T-förmiges Gerät, das in die Gebärmutter eingesetzt wird, um eine Schwangerschaft zu verhindern. Dieses Gerät gibt eine niedrige Dosis des Hormons Gestagen ab. Die Hauptfunktion des Gestagens besteht darin, den Gebärmutterhalsschleim zu verdicken und manchmal den Eisprung zu unterdrücken. Dies trägt zur Verhinderung einer Schwangerschaft bei. Anwenderinnen können in den ersten Monaten Nebenwirkungen wie unregelmäßige Blutungen und Krämpfe erleben. Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen und Brustempfindlichkeit sind weitere mögliche Nebenwirkungen, die jedoch meist innerhalb der ersten drei bis sechs Monate abklingen.
Definition | Die Hormonspirale ist ein langwirksames und reversibles Verhütungsmittel, das in die Gebärmutter eingesetzt wird und eine niedrige Dosis des Hormons Gestagen abgibt. |
Wirkmechanismus | Das abgegebene Gestagen verdünnt die Gebärmutterschleimhaut und verdickt den Gebärmutterhalsschleim, wodurch der Spermienfluss erschwert wird; in manchen Fällen kann es auch den Eisprung verhindern. |
Nutzungsdauer | Typischerweise wirksam für 3 bis 7 Jahre, abhängig von der verwendeten Marke der Hormonspirale. |
Wirksamkeit | Über 99 % Wirksamkeit und bietet eine langfristige Verhütung. |
Vorteile | – Bietet langfristigen und effektiven Schutz. – Lindert Menstruationsschmerzen und verringert die Menstruationsblutung. – Erfordert keine tägliche Anwendung. |
Mögliche Nebenwirkungen | Unregelmäßige Blutungen, Kopfschmerzen, Brustempfindlichkeit, Stimmungsschwankungen, manchmal Gewichtszunahme. Die Nebenwirkungen lassen in der Regel mit der Zeit nach. |
Für wen geeignet | Für Frauen, die eine langfristige Verhütung wünschen, insbesondere für diejenigen mit Menstruationsschmerzen oder starker Blutung. |
Anwendung und Entfernung | Wird von einem medizinischen Fachpersonal in die Gebärmutter eingesetzt und auch von einem Fachpersonal entfernt. |
Schutz vor Krankheiten | Bietet keinen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten; daher werden zusätzliche Schutzmethoden für nicht monogame Beziehungen empfohlen. |
Weitere Hinweise | Während des Einsetzens kann ein leichtes Schmerzgefühl auftreten; nach dem Eingriff kann es zu leichten Blutungen kommen. |
Wie verhindert die Hormonspirale eine Schwangerschaft?
Die Hormonspirale verhindert eine Schwangerschaft durch zwei Hauptmechanismen. Erstens verdickt das von der Spirale abgegebene Gestagen den Gebärmutterhalsschleim, wodurch es den Spermien erschwert wird, die Gebärmutter zu erreichen, was die Wahrscheinlichkeit einer Befruchtung verringert. Der verdickte Gebärmutterhalsschleim wirkt wie eine Barriere und verhindert, dass die Spermien zur Eizelle gelangen. Die Wirksamkeit dieser Barriere hängt von der Menge des in der Spirale enthaltenen Gestagens ab.
Der zweite Mechanismus besteht darin, den Eisprung zu verhindern. Hohe Dosen von Gestagen, insbesondere bei einigen Spiralen, können den Eisprung unterdrücken. Dies reduziert oder verhindert die Freisetzung der Eizelle aus dem Eierstock. Wenn kein Eisprung stattfindet, gibt es keine Eizelle, die befruchtet werden könnte, und eine Schwangerschaft wird verhindert.
Was ist beim Einsetzen einer Hormonspirale zu erwarten?
Der Einsetzungsprozess der Hormonspirale umfasst mehrere sorgfältig geplante Schritte. Zunächst liegt die Patientin in Rückenlage mit gespreizten Beinen im gynäkologischen Untersuchungsstuhl. Der Arzt oder die Ärztin sorgt für eine angemessene Schmerzbehandlung, um das Wohlbefinden der Patientin sicherzustellen. Nichtsteroidale Antirheumatika werden häufig zur Schmerzkontrolle eingesetzt. Zudem können ein lokales Betäubungsmittel oder ein betäubendes Gel im Gebärmutterhalsbereich angewendet werden.
Während des Eingriffs wird ein Spekulum eingesetzt, um den Gebärmutterhals sichtbar zu machen, und die Stelle wird mit einer antiseptischen Lösung gereinigt. Um den Gebärmutterhals zu stabilisieren, wird ein Instrument namens Tenakulum verwendet, was entscheidend für die genaue Platzierung der Spirale ist. Das Ausmessen der Gebärmutter hilft, die Spirale in der richtigen Tiefe zu platzieren.
Beim Einsetzen der Spirale können Krämpfe oder ein scharfer Schmerz auftreten, besonders beim Halten des Gebärmutterhalses und beim Einsetzen der Spirale. Nach dem Eingriff können leichte bis mittlere Krämpfe und leichte Blutungen auftreten. Diese Symptome lassen in der Regel nach, sobald sich die Gebärmutter an die Spirale gewöhnt hat, was einige Tage dauern kann. Nach dem Einsetzen kürzt der Arzt die Spiralfäden auf eine Länge von etwa 1-2 cm. Dies ermöglicht der Patientin, die Position der Spirale gelegentlich selbst zu überprüfen.
Abschließend ist eine Kontrolluntersuchung nach 4-6 Wochen wichtig, um sicherzustellen, dass die Spirale korrekt positioniert ist.
Welche häufigen Nebenwirkungen hat die Hormonspirale?
Zu den häufigen Nebenwirkungen der Hormonspirale gehören verschiedene Symptome. Anwenderinnen spüren häufig Krämpfe als Reaktion des Körpers auf das Vorhandensein des Fremdkörpers in der Gebärmutter. Diese Krämpfe sind in den ersten Tagen nach dem Einsetzen der Spirale am stärksten und haben in der Regel eine leichte bis mittlere Intensität. Bei Frauen, die noch nie entbunden haben oder empfindlicher sind, können diese Beschwerden bis zu mehreren Wochen anhalten. Das Anwenden von warmen Kompressen oder rezeptfreien Schmerzmitteln kann die Schmerzen lindern.
Eine weitere Nebenwirkung sind unregelmäßige Blutungen und Schmierblutungen:
- In den ersten 3 bis 6 Monaten kann es während der Anpassung des Körpers an das Gerät zu unregelmäßigen Blutungen kommen.
- Einige Frauen erleben leichte Blutungen oder Schmierblutungen zwischen den Menstruationsperioden.
- Mit der Zeit können die Menstruationsperioden leichter werden oder in einigen Fällen ganz ausbleiben (Amenorrhoe).
Welche Risiken und Komplikationen gibt es bei der Anwendung der Hormonspirale?
Die Anwendung der Hormonspirale kann in einigen Fällen ernsthafte Risiken und Komplikationen mit sich bringen. Ein Herausfallen der Spirale tritt besonders in den ersten Monaten häufiger auf. Ein erhöhtes Risiko besteht im ersten Jahr bei jungen Frauen, wenn die Spirale nach der Geburt eingesetzt wurde. Wenn die Spirale unbemerkt herausfällt, kann dies zu ungewollten Schwangerschaften führen. Eine Perforation der Gebärmutter kann während des Einsetzens auftreten und ist eine Verletzung der Gebärmutterwand. Auch wenn diese Komplikation selten ist, erhöht sich das Risiko in der Stillzeit, nach der Geburt oder bei weniger erfahrenen Ärzten. Eine Perforation verläuft oft symptomlos, kann sich aber durch Beckenschmerzen, ungewöhnliche Blutungen oder sogar ungewollte Schwangerschaften bemerkbar machen.
- Beckeninfektionen sind innerhalb der ersten 20 Tage nach dem Einsetzen der Spirale häufiger. Eine Vorgeschichte mit sexuell übertragbaren Krankheiten erhöht dieses Risiko zusätzlich. Wenn unbehandelt, kann dies ernsthafte Auswirkungen auf das Fortpflanzungssystem haben.
- Hormonspiralen, insbesondere solche, die Levonorgestrel abgeben, können das Risiko für die Entwicklung von Ovarialzysten erhöhen. Diese Zysten sind meist harmlos und verschwinden von selbst, können jedoch gelegentlich Beckenschmerzen verursachen.
Stimmungsschwankungen und psychologische Auswirkungen gehören zu den seltenen Nebenwirkungen der Hormonspirale. Obwohl nicht jede Anwenderin davon betroffen ist, können sie für einige Personen störend sein und bestehende psychische Gesundheitsprobleme verschlimmern.